Bacteriographie

„Bacteriographie“ ist eine Wortschöpfung von mir, sie stammt aus dem Jahre 1999. Das bedeutet Zeichnen und Malen mit (bunten) Bakterien. Diese Buntheit verkörpert nur einen sehr kleinen Teil des Mikrokosmos und davon sind wiederum nur die wenigsten Organismen für die Bacteriographie geeignet. Die Suche nach geeigneten Kandidaten dauerte dadurch einige Jahre, ebenso die aufwändigen künstlerisch - wissenschaftlichen Studien. 

Was ist neu gegenüber der Kunst, wie wir sie kennen?

Punkt 1: Das fertig gemalte Bild ist noch nicht sichtbar, da die aufgebrachten „Farben“ weder Farb- noch Deckkraft besitzen. Das Malen von Portraits stellt dadurch eine Königsdisziplin dar, was erst nach langen Studien möglich wurde.

Punkt 2: Das fertige Bild entsteht erst durch Vermehrung der aufgemalten „Farben“. Das dauert in der Regel zwei Tage. Der Vermehrungsfaktor beträgt durchschnittlich mehrere Millionen.

Punkt 3: Das Gemälde weist (mitunter wesentlich) mehr Farben und Strukturen auf, als gemalt wurden. Es ist somit mehr als die Summe seiner Teile. Diese wunderbare Gegebenheit ist durch das Zusammenspiel (Interaktion) der einzelnen Organismen möglich.

Punkt 4: Die Entwicklung kann beliebig gestoppt werden. Sollte z.B. schon die Pastellphase passen, muss nicht der gesamte Vorgang abgewartet werden.

Punkt 5: Eine Bacteriographie ist nicht bloß ein Gemälde, sie darf als wahres Naturwunder betrachtet werden.

Das Malen

Bacteriographisches Malen stellt höchste Ansprüche an Kunst und Wissenschaft, das betrifft auch das Konservieren als fertiges Bild. Mit den Fakten könnten Bücher gefüllt werden. Aber auch dann wäre diese einzigartige Kunstrichtung noch lange nicht zur Gänze entmystifiziert…

Bacteriographien werden als streng limitierte Pigment-Kunstdrucke angeboten, in Einzelfällen auch als Original. Zusätzlich ist noch der Erwerb eines Zeitraffers möglich. Er macht die Entwicklung eines solchen Kunstwerkes erlebbar!